Route de Soleil – Die Stadtwerke investieren in den Klimaschutz

Stadtwerke-Chef Thomas Meier hat in der letzten Sitzung des Betriebsausschusses folgende neuen Projekte vorgestellt:

Fotovoltaikanlage entlang der B 29

Um klimafreundliche Energiequellen auszubauen und Eingriffe in die Natur dabei möglichst gering zu halten, hat das Landesverkehrsministerium eine Initiative für mehr PV-Anlagen entlang der Bundes-und Landesstraßen in Baden-Württemberg gestartet. Die Stadtwerke Weinstadt werden dazu eine Bewerbung zur Nutzung der Lärmschutzwände und Böschungsflächen auf Weinstädter Gemarkung einreichen.

Hochinteressant ist dazu der Vorschlag des KlimaBündnissesWeinstadt, mit einem Gemeinschaftsprojekt aller Stadtwerke entlang der B 29 zwischen Fellbach und Essingen eine „Schwäbische Route du Soleil mit PV-Modulen auf 60 km Streckenlänge zu schaffen – quasi als Folgeprojekt zur erfolgreichen interkommunalen Zusammenarbeit bei der Remstalgartenschau. Der für die Solarnutzung optimale Streckenverlauf der B 29 in Ost-West-Richtung ermöglicht schon bei einseitiger Nutzung eine Jahreserzeugung von bis zu 37 GWh Solarstrom und ergibt dadurch eine jährliche CO2-Einsparung von rund 21.000 Tonnen.

Neue klimafreundliche Energiezentrale auf dem Holzlagerplatz beim „Bananenkreisel“

Als weiteres Modul beim Ausbau des Fernwärmenetzes in Weinstadt sollen auf dem früheren Holzlagerplatz eine Holzhackschnitzelheizanlage mit einer Jahresleistung von rund 13 Mio. kWh Wärme sowie ein 3.000 m3 fassender Pufferspeicher errichtet werden. In Verbindung mit der vom Gemeinderat beschlossenen Errichtung einer Anlage zur Nutzung der Abwärme der Weinstädter Kläranlageermöglicht dies eine erhebliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung des Fernwärmenetzes. Nach Abschluss der Vorentwurfsplanung soll diese nun mit der Stadtverwaltung abgestimmt und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erstellt werden.

Standorte für Freiflächen-Fotovoltaikanlagen auf Weinstädter Gemarkung

Bei der Suche nach geeigneten Standorten für PV-Anlagen im Außenbereich spielen die Belange des Natur- und Umweltschutzes eine große Rolle. Deshalb fand dazu vorletzte Woche ein erstes Arbeitstreffen mit dem Landratsamt Rems-Murr-Kreis statt. Die GOL begrüßt die Aufnahme solch  konkreter Planungsschritte ausdrücklich. Denn ohne solche Freiflächen-PV-Anlagen wird das vom Gemeinderat gesteckte Ziel der Klimaneutralität Weinstadts nicht zu schaffen sein. Und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zeigen überdeutlich den Wert von höherer Energie-Eigenversorgung.

Erfreuliches ist auch aus der Stadtverwaltung zu vermelden: Am 1. April hat der neu eingestellte Klimaschutzmanager Friedrich Huster seine Tätigkeit bei der Stadt aufgenommen. Herr Huster hat in den letzten 10 Jahren umfangreiche Erfahrungen im kommunalen Klimaschutz gesammelt. Fünf Jahre lang war er Klimaschutzmanager des Landkreises Reutlingen und die letzten fünf Jahre war er für die Stadt Stuttgart tätig bei der Erarbeitung ihres Masterplans Klimaschutz. Die GOL ist froh dass es gelungen ist, eine solch erfahrene Fachkraft für den Klimaschutz in unserer Stadt zu gewinnen und freut sich auf eine engagierte und konstruktive Zusammenarbeit mit ihm.

Manfred Siglinger