Wie umweltgerecht, nachhaltig, sozial – sprich „grün“ – muss ich sein, war die Frage, der sich die Teilnehmenden beim grünen Stammtisch in Kernen am 12. November stellten. Statt mit dem Finger auf Andere zu zeigen, sollte es an diesem Abend vor allem darum gehen, welche Überzeugungen sich im Alltag niederschlagen. Ein Teilnehmer beschrieb, dass sein Engagement bei den Grünen von Anfang an mit der Ablehnung der Atomkraft zu tun hatte. Auch sei er als Mann in den 70ern sogar zu einer Demonstration gegen den §218 gefahren. Bedenken hatten einige Teilnehmende, dass die Grünen elitär wirken könnten – da das Durchschnittseinkommen der Grünen—Wähler*innen etwas über dem der Durchschnittsbürger*innen liege. Andere berichteten von der klimaschonenden, etwas teureren Heizung, deren Kostenersparnis aber kaum die Investitionskosten hereinholen würde. Größeres Einsparpotential sah man dagegen bei selbstgemachten Putzmitteln, aus dem „No-Waste-Blog“, das zudem Verpackungsmaterial einspare. Das Ziel, möglichst wenig Plastik in die Umwelt einzubringen, lässt sich so im eigenen Alltag umsetzen. Dafür, dass Leute mit geringerem finanziellen Spielraum, nur nach ihren Möglichkeiten zu nachhaltig produzierten Lebensmitteln und im Supermarkt auch mal zur Hausmarke greifen, fand dagegen allseitiges Verständnis. Der Wunsch nach einer gerechteren, nachhaltigen Gesellschaft, in der auch nachfolgende Generationen noch auf diesem Planeten leben können, spiegelt sich allerdings oft auch in der Lebensführung wider. Selbstkasteiung und Dogmatismus dagegen nicht.
Für den Ortsverband Kernen-Weinstadt, Joe Wagner